Hausnotruf nur mit eigenem Bereitschaftsdienst
Die aktuelle SWR-Berichterstattung zeigte Schwachstellen im Rettungsdienst im Südwesten der Republik aber auch ganz Deutschland auf. Ein Kritikpunkt, der insbesondere Rheinland-Pfalz betraf, war der Umgang mit dem Hausnotruf. Die Herangehensweise des ASB Bad Kreuznach entlastet aber den Rettungsdienst.
So soll der Rettungsdienst dem Bericht nach immer wieder zu Fehlalarmen durch Hausnotrufkunden fahren und dadurch im Ernstfall für andere Einsätze nicht zur Verfügung stehen.
Hausnotrufsysteme sind Dienstleistungen von Hilfsorganisationen, aber auch privaten Anbietern, die erst einmal unabhängig vom Rettungsdienst sind. Berührungspunkte entstehen dann, wenn medizinische Notfälle über den Hausnotruf gemeldet werden. In solchen Fällen ist selbstverständlich der Rettungsdienst zu alarmieren.
Die Mehrzahl der Einsätze sind aber Hilfeleistungen ohne medizinischen Hintergrund oder gar Fehlalarme, die unbeabsichtigt erfolgen. Da damit der Hilfeleistungscharakter überwiegt, sollten Kunden darauf achten, einen Dienst zu wählen, der über einen vom Rettungsdienst unabhängigen Bereitschaftsdienst verfügt, damit eine Hilfeleistung zügig entsprochen werden kann. In der Regel wird bei dem Anbieter dafür auch ein Schlüssel hinterlegt.
Anbieter ohne Bereitschaftsdienst wälzen alle Hausnotrufeinsätze auf den Rettungsdienst ab. Dies stellt eine Belastung für das System Rettungsdienst, aber auch die Betroffenen selbst dar.
„Der ASB Bad Kreuznach bietet seit jeher einen eigenständigen Bereitschaftsdienst an“, erklärt Geschäftsführer Jan Kammerer. Dadurch sind Kunden und ihre individuellen Wünsche bekannt. „Viele Kunden schätzen die persönliche Betreuung, auch wenn sich natürlich jeder wünscht den Bereitschaftsdienst im Idealfall nie beanspruchen zu müssen“, so Kammerer weiter. Erfahrene Helfer schätzen die Lage vor Ort ein und vermitteln zielgerichtete Hilfe: „Das reicht von Information der Angehörigen, über den Hausarzt bis zum Rettungsdienst. Aber immer nur stur den Rettungsdienst zu schicken ist keine sinnvolle Option“, weiß Kammerer.